F14 Erlebnispädagogik zwischen Inszenierung und Kontrolle

Die pädagogische Inszenierung von Erlebnissen findet zunehmend in künstlich hergestellten Räumen statt. Eigens errichtete Parks, Anlagen, Gärten, Pfade und Parcours zielen auf die effiziente Kontrolle der Rahmenbedingungen. Die Organisation der Erlebnisse ist dabei häufig dem Diktum von Sicherheitsmanualen und der Ökonomie eines rationalen Zeitmanagements unterworfen. Der Ernstcharakter einer Situation wird oftmals nur mehr simuliert, das subjektive Gefühl der Herausforderung oder Gefahr bleibt eingebettet in einen vorab feststehenden Handlungsrahmen. Die Inszenierung und Kontrolle von Erlebnissen in künstlichen Räumen grenzt die Eigengesetzlichkeit der Natur aus. Die Qualität, Vieldeutigkeit und Unberechenbarkeit subjektiver Erlebnisse geht verloren.

In einem Rückblick auf die kurze Geschichte der Erlebnispädagogik in Deutschland werden diese Entwicklung nachgezeichnet und mögliche Folgen skizziert. In dem Vortrag werden verschiedene Aspekte dieser Entwicklung beleuchtet und die Auswirkungen auf die „Tiefendimension“ von Erlebnissen problematisiert. In der an den Vortrag anschließenden Diskussion gibt es Gelegenheit zur kritischen Rückfrage.

 

Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Wahl, Technische Hochschule Nürnberg Georg-Simon Ohm, Nürnberg

Hier geht es zurück zum Archiv 2014